Patienteninformationen

Was sind Schlafstörungen?

Störungen unseres Schlaf-Wach-Rhythmus sind vielgestaltig. Bis heute gibt es über 100 bekannte Veränderungen unseres „Nachtlebens“. Ca. jeder fünfte Mensch gibt an, mehr oder weniger häufig einen schlechten Schlaf aufzuweisen.

Welche Symptome sind typisch?

Klassische Beschwerden des nicht erholsamen Schlafs sind morgendliche Abgeschlagenheit, morgendliche Erschöpfungszustände, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen. Häufig wird eine Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit angegeben. Nicht adäquates Einschlafen untertags, der sog. Sekundenschlaf, wird oft angegeben. Daneben sind Beobachtungen der Schlafpartner wichtig, die über Schnarchen mit Atemstillständen berichten, über Verhaltensstörungen während des Schlafes, die Betroffene selbst oder auch ihre Bettpartner in Gefahr bringen können. Auch stehen häufig Beschwerden der unruhigen Beine (Restless legs Syndrom) im Zusammenhang. Diese Störungen im Schlafverhalten und auch in der Schlafarchitektur sind zu unterscheiden von Ein- und Durchschlafstörungen.

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Die Schlaflaboruntersuchung

Durch die Schilderungen des Schlafgestörten und die Befragung durch den Arzt kann in einem hohen Prozentsatz bereits die Verdachtsdiagnose einer Schlafstörung gestellt werden. Diese Vermutung kann im Weiteren zunächst mit einer einfachen Schlafuntersuchung überprüft werden. Diese erfolgt mit einem kleinen, tragbaren Gerät, ähnlich einem Langzeit-EKG. Dieses Kästchen wird dem Patienten mit nach Hause gegeben. Mit ihm kann man verschiedene Schlaffunktionen orientierend überprüfen. Sollten sich bei der Analyse Anhaltspunkte auf eine Schlafstörung ergeben, wird der Arzt mit uns eine Untersuchung für das Schlaflabor vereinbaren. Dort können dann die verschiedenen Arten von Schlafstörungen analysiert werden und zwar anhand von Schlafstadien, Schlafstruktur und Kriterien zur Schlafqualität.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Es gibt eine ganze Reihe von Behandlungsmöglichkeiten für die unterschiedlichen Arten von Schlafstörungen. Hierzu zählen sowohl apparative Maßnahmen, Ratschläge zur Verbesserung der Schlafhygiene, HNO-ärztliche und /oder zahnärztliche Mitbehandlung, ebenso wie neurologische und psychotherapeutische Verfahren. Wichtig ist die fundierte und professionelle Beratung – solche Beratung wird bei uns entweder im Anschluss an die Schlafuntersuchung durchgeführt oder zu einem eigenen Termin in der Schlafsprechstunde.

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Ablauf der Schlafuntersuchung

  • Aufnahme im Erdgeschoss (gegenüber der Pforte)
  • Aufnahme durch das Schlaflaborteam (4. Etage, 4. Tür links)
  • Sich im Zimmer häuslich einrichten
  • Untersuchungen: EKG, Lungenfunktion, Blutentnahme
  • Ärztliche Untersuchung
  • Nächtliche Verkabelung ab 21.00 Uhr, bitte beachten Sie, dass es während der Verkabelung und auch bedingt durch Notfälle auf der Station vereinzelt etwas lauter werden kann.
    Die Kabel sind lang genug, sodass Sie ähnlich wie zu Hause in allen Lagen schlafen können und nicht nur die Rückenlage präferieren müssen.
  • Entkabelung am nächsten Morgen gegen 5.30 Uhr
  • Auswertung
  • Messen der Vitalwerte ab 07.30 Uhr
  • Frühstück um 8.00 Uhr
  • Visite
  • ggf. Therapieeinleitung, Maskentraining
  • Mittagessen gegen 12.00 Uhr
  • Abendessen gegen 17.30 Uhr

Bitte beim Verlassen der Station vorher dem Personal bitte Bescheid geben. Vielen Dank!

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Einige typische Störungen, die zur Schlafuntersuchung auffordern

  • Atemaussetzer während der Nacht (vom Partner beobachtet – siehe unten)
  • Schnarchen
  • nicht erholsamer Schlaf
  • Abnahme der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, ohne erkennbare Ursache
  • Schlafwandeln
  • Albträume
  • Schichtarbeitersyndrom
  • Restless legs Syndrom
  • Einschlafattacken untertags

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Was ist das bekannte Schlafapnoe Syndrom?

Hierbei handelt es sich um mehr oder wenig häufig auftretende Unterbrechungen der Atmung während des Schlafes. Wenngleich auch der Patient in der Regel diese Atemunterbrechung nicht verspürt, so führt sie zu einem Abfall des Sauerstoffgehaltes im Blut und zu einer generalisierten Alarmreaktion des Körpers. Es steigt der Blutdruck ebenso wie die Herzfrequenz, es werden vermehrt Stresshormone freigesetzt und die Schlafqualität hierdurch erheblich gestört.

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Müssen auch Schnarcher untersucht werden?

Auch das Schnarchen kann zu Atemunterbrechungen führen – dies ist aber nicht zwangsläufig die Folge. Nicht selten treten auch unruhige Beinbewegungen sowohl im Gefolge von Schlafstörungen als auch als eigenständiges Krankheitsbild auf. Sie können auch tagsüber anhalten und werden dann „restless legs“ (=unruhige Beine) genannt.

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Was tun bei Schlaflosigkeit?

Schlaflosigkeit bzw. nicht erholsamer Schlaf kann seine Ursache auch in Störungen des Ein- und Durchschlafens haben. Hierfür gibt es viele Gründe, die durch eine genaue Befragung und die Analyse des Schlafmusters erkannt werden können. Auch lässt sich hiermit die korrekte Schlafzeit ermitteln, die in der Regel unterschätzt wird.

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Früherkennung von Schlaf-Wach-Störungen

Der pupillographischer Schläfrigkeitstest

Tagesmüdigkeit spielt eine große Rolle als Ursache von Unfällen aller Art. So sind 10 bis 20 Prozent aller schweren Verkehrsunfälle auf Übermüdung zurückzuführen, meist ausgelöst durch den sog. Sekundenschlaf. Die genaue und objektive Erfassung von Wachheit ist deshalb insbesondere für bestimmte Berufsgruppen wie z.B. LKW-Fahrer und Maschinenführer von großer Bedeutung. Wir benutzen hierfür den pupillographischen Schläfrigkeitstest. Bei diesem hochmodernen Test kann man erkennen, ob beim Patienten gefährliche Schlaf-Wach-Störungen vorliegen. Hierzu wird die spontane Pupillenbewegung mit einer Infrarot-Videokamera im Dunkeln aufgezeichnet. Das Ausmaß der Tagesmüdigkeit lässt sich aus den Schwankungen des Pupillendurchmessers berechnen. Die Methode dauert ca. 30 Minuten und liefert sehr zuverlässige Ergebnisse.

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